Fische sind zunehmend hormonaktiven Substanzen ausgesetzt

Wenn Fische Mikroplastik verschlucken, nehmen sie oft auch Progesteron auf. Die chemische Zusammensetzung der Verdauungsflüssigkeiten fördert anschliessend dessen Freisetzung im Verdauungssystem der Fische. Dies ist das wichtigste Ergebnis einer Studie, die von Wissenschaftlern der EPFL, der Eawag, der Peking University und der Oklahoma State University gemeinsam durchgeführt wurde und in der Zeitschrift Environmental Science: Processes & Impacts veröffentlicht wurde.

"Unsere Studie zeigt, dass Mikroplastik eine zusätzliche Quelle für die Aufnahme von Mikroverunreinigungen wie Progesteron ist, einem Steroidhormon, das in der Umwelt vorkommt", sagt Florian Breider, Leiter des Zentralen Umweltlabors der EPFL und Mitautor der Studie. "Das Mikroplastik im Wasser fungiert als Transportmittel und wirkt wie ein Schwamm, da sich die hydrophoben Mikroverunreinigungen bevorzugt an ihm festsetzen", erklärt Breider. "Im Fisch angekommen, werden die Schadstoffmoleküle aufgrund der physikalischen und chemischen Eigenschaften der Verdauungsflüssigkeiten in den Verdauungstrakt abgegeben. Derzeit weiss niemand, ob die Mikroverunreinigungen anschliessend die Darmwand durchdringen und sich im gesamten Körper des Fisches ausbreiten."

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